Dauerausstellung

Der Museumsverein hat 2001 den etwa 160 Jahre alten Dreiseithof erworben. Nach der Sanierung des ehemaligen Wohnhauses konnte 2011 in den Räumlichkeiten des „Salzhauses“ die Dauerausstellung „Geschichten von Hof, Dorf und Salz“ eingerichtet werden. Hier bieten sich Einblicke in die Sanierungsarbeit an den Gebäuden, die Entwicklung des um 1800 als armseliges Besenbinderdorf bezeichneten Graslebens zur Industriegemeinde der Neuzeit und den elementaren Lebensbaustein und unverzichtbaren Rohstoff Salz.

Dies Mineral wird seit über 110 Jahren im Steinsalzwerk „Braunschweig-Lüneburg“ zu Grasleben bergmännisch gefördert und verarbeitet. Der Bergbau und der Bergmannsverein „Glückauf“ von 1911 haben die Entwicklung des Dorfes Grasleben maßgeblich geprägt. Über die Geschichte des Steinsalzwerkes von 1911 bis heute wird im letzten Raum des Rundganges berichtet.



 


Sonderausstellung

 

Estland in Grasleben

Julian Angermann ist Konzeptkünstler und beschäftigt sich mit der Geschichte des Archivs der Stadt Tallinn (Estland) das vor genau achtzig Jahren hier war, in Grasleben. Es ist der dritte Teil einer Ausstellungsreihe die 2020 in Tallinn begann und zum Ziel hat, an jedem Ort an dem das Archiv von seiner Entwendung 1944 bis zu seiner Rückkehr 1990, eine Ausstellung abzuhalten. In Verbindung mit intensiver historischer Recherche ist hier ein Raum entstanden in dem sich unsere Gegenwart untrennbar mit der Vergangenheit vermischt.


Ein Raum mit dunklen Wänden, Salz auf dem Boden, Stimmengewirr, Störgeräusche. Aus der Dunkelheit leuchten Fotos auf, eine Festung des achtzehnten Jahrhunderts, ein Bunker in Hamburg und der screenshot eines Computerprogramms in estnischer Sprache. Im Mittelpunkt ein Film, dreizehn Minuten lang, Schwarz-Weiß, analog. Er zeigt einen jungen Mann, der durch die Geschichte Estlands wandert, von den Kreuzzügen bis zur Unabhängigkeit 1919. Um die Projektion herum auf einem Boden aus Salz sind Holzkisten mit der Aufschrift TLA. In ihnen finden sich Objekte, Zeichnungen, Schriften, Münzen… Sie sehen historisch aus, auf den ersten Blick. Doch bei genauer Betrachtung fällt auf, dass alle diese Dinge nicht alt sein können. Es sind keine Gebrauchsspuren auf dem braunen Papier und in dem Film tauchen Gegenstände und Landschaften auf, die eindeutig unserer Gegenwart entspringen.


Die Ausstellung wird eröffnet am Donnerstag, den 20.März um 16:00 Uhr und ist dann zu sehen bis zum 26.10.2025 immer sonntags von 14:30 bis 17:00 Uhr oder nach Vereinbarung.




Die Salzstreuer-Sammlung

Seit 2004 sammelt Gabriele Lohrengel für den Grasleber Museumsverein „Der Markgrafsche Hof - Museum Grasleben e.V.“ Salzstreuer. Auf einem Hoffest des Museumsvereins am 18. April 2004 unter dem Motto „Eine Prise Salz“ konnte sie mit 19 gespendeten Streuern eine kleine Vitrine einrichten. Nachdem nun das Augenmerk auf diese oft unscheinbaren Alltagsgegenstände gerichtet war, wurde bei jeder sich bietenden Gelegenheit Ausschau nach Salzstreuern gehalten.

Mittlerweile sind bis heute mit Unterstützung von vielen Mitsammlerinnen und –sammlern über 2900 Stück zusammengekommen. Die Vielfalt von Kunst bis Kitsch, des verwendeten Materials, der Manufakturen und der Herkunft scheint schier unbegrenzt.

Und es soll mit dem Sammeln weitergehen. Diese Sammlung soll einmal als größte Sammlung Deutschlands, Europas oder gar als Guinness-Rekord zum Aushängeschild der Samtgemeinde Grasleben werden. Gabriele Lohrengel wünscht sich das Sammeln als Gemeinschaftsprojekt der Mitgliedsgemeinden und hat mit diesem Plan bereits Gehör bei den Ortsbürgermeistern gefunden.

Aber nicht nur aus den Mitgliedsgemeinden und der näheren Umgebung, sondern auch aus Hamburg, Bremen, Sylt, Berlin, Hildesheim, Hannover und Königswinter sind nach unserem Aufruf Päckchen mit Salzstreuern nach Grasleben gelangt. Schön, wenn es so weiterginge.